Systemdynamische Aufstellungsarbeit
Aufstellungsarbeit – wie wir sie verstehen – zielt darauf ab, unterschiedliche Aspekte eines Themas aufzuzeigen, dadurch die Wahlmöglichkeiten von Menschen zu erhöhen und Lösungsmöglichkeiten für Probleme zu erarbeiten.
Das Prinzip der Aufstellungsarbeit wird in Therapie und Coaching in vielen Bereichen angewendet, von der Kinesologie bis zur systemischen Therapie. Die Wurzeln dieser Arbeit finden sich vor allem in der Familientherapie Virginia Satirs und Salvator Minuchins, dem Psychodrama (Moreno), der kontextuellen Therapie (Boszormenyi-Nagy/Spark), der Primärtherapie von Janov, der Gestalttherapie von Frederick S. Perls, der Hypnosetherapie von Milton H. Erickson, der lösungsfokussierten Kurzzeittherapie von Steve de Shazer und in der Heidelberger Schule. In der Aufstellungsarbeit wird mit „System-Bildern“ gearbeitet. Dabei geben z.B. die Entfernung zwischen Personen, fehlender Blickkontakt oder eine abgewendete Körperhaltung und die Aussagen der Repräsentanten Hinweise auf Konflikte zwischen Personen, Teams oder Organisationen, die sprachlich in dieser Form nicht oder nur sehr aufwändig repräsentiert werden können. Dabei werden „innere Bilder“ der Klienten nach außen gebracht, was den Vorteil bietet, sehr rasch Beziehungsstrukturen aus Sicht des Klienten zwischen Personen, Teams oder Organisation darzustellen. Damit ist diese Form der Arbeit ein sehr effizientes Modell, um Konflikte aufzudecken und einer Lösung zuzuführen. Aufstellungsarbeit wird meist in mehrtägigen Seminaren angeboten. Im Interview wird das Anliegen des Klienten heraus gearbeitet. Üblicherweise werden systemrelevante Mechanismen erfragt: Schicksalsschläge innerhalb der Familie wie z.B. früher Tod von Systemmitgliedern, Suizide, Teilnahme an Kriegen, lebensbedrohliche Situationen, Totgeburten, Ausschlüsse von Systemangehörigen etc. Bei Organisationsaufstellungen richtet sich der Fokus auf Kündigungen, Entlassungen, Strukturveränderungen, Dauer der Zugehörigkeit zum System, hierarchische Positionen, Konflikte etc.
Je nach Thema und Anliegen wählt der Klient Seminarteilnehmer als „Repräsentanten“ aus und stellt diese in den Raum. Der Aufstellungsleiter begleitet den Prozess mittels hypnotischer Sprachmuster, die es dem Klienten ermöglichen, sich in einen Trancezustand zu versetzen. Trancezustand meint eine Orientierung nach innen unter größtmöglicher Ausblendung der Außenbeziehungen. Die Repräsentanten vertreten in der Aufstellung Angehörige des Familiensystems des Klienten, Teammitglieder oder Organisationseinheiten. Sie fokussieren auf das Beziehungskonstrukt zu anderen Personen.
Bei der Aufstellungsarbeit gibt es fünf Schwerpunkte: Das Interview, die Stellungsarbeit, die Prozessarbeit, die Testphase und das Lösungsbild. Während der Stellungs- und Prozessarbeit werden Hypothesen getestet, vermutete Zusammenhänge überprüft, verworfen und neue Hypothesen gebildet und überprüft. Die Aufstellungsarbeit endet in einem Lösungsbild.
Aufstellungsarbeit entspricht einer Laborsituation, in der es für den Klienten leichter ist, Konflikte und die eigene Beteiligung daran zu erkennen, Sichtweisen anderer Beteiligter und ihre Positionen zu erkennen und auch mögliche Lösungen auszuprobieren. Dabei werden Beziehungsgeflechte, Strukturen und Verhaltensmuster transparent.
Einführungstage in die Aufstellungsarbeit
Genaue Termine folgen
13 – 19 Uhr
Kostenbeitrag: € 39,–
Ausbildung zum SDA-Aufstellungsleiter
Zusatzmodul: 07. – 09. 03. 2025
Zusatzmodul: 16. – 18. 05. 2025
Zusatzmodul: 25. – 27. 07. 2025
Studierende:
Berufstätige:
Gäste:
€ 95,–
€ 195,–
€ 150,–
Veranstaltungsort:
Wenn nicht anders angegeben: Greenbox Graz; Eggenbergerallee 31, 8020 Graz